Brandschutz mit Holz

Hohe Standards und zusätzlicher Brandschutz mit natürlichen Baustoffen

Auch wenn sich Häuslebauer in Deutschland auf einen hohen Brandschutzstandard verlassen können, bleibt das Thema Feuer bei den meisten emotional besetzt. Mit Beton verbinden sie eine hohe Sicherheit, anders als beim natürlichen Rohstoff Holz. „Dabei erfüllt Holz selbstverständlich die gleichen strengen Schutzvorschriften wie alle anderen Baumaterialien“, sagt Holzbauprofi Björn Bardowicks vom Holzbaubetrieb Bardowicks aus Winsen. Er sieht den Holzhausbau auch schon bei großen, feuertechnisch sensiblen Einrichtungen angekommen. Das belegen Kindergärten, Schulen oder mehrgeschossige Wohnhäuser, die in Holzrahmenbauweise errichtet werden.

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Kaden-Klingbeil-Architekten_Mehrgeschossiger_Holzbau.jpg Foto: Kaden Klingebeil Architekten, Moderne Bauprojekte mit hohen Brandschutzauflagen wie dieses mehrgeschossige Wohnhaus setzen immer häufiger Holz ein.

Ein wichtiges Kriterium für die Brennbarkeit eines Stoffes ist die Masse. Je dicker und glatter ein Stoff ist, desto länger widersteht das Material selbst offenem Feuer. „Die großen Holzflächen, wie wir sie beim Holzhausbau einsetzen, trotzen Feuer ausreichend lang. Was in jeder Wohnung schnell Feuer fängt, das sind Vorhänge und Möbel“, sagt Bauingenieur Bardowicks. Natürlich erfüllten alle verwendeten Baumaterialien die erforderliche Widerstandsklasse. Bardowicks zeigt auch, wie noch mehr Bandschutz möglich ist, als gesetzlich vorgeschrieben: So werden tragende Elemente beim Holzbau oft größer als statisch notwendig gefertigt, um zusätzlichen Brandschutz zu bieten.

Moderne Bauprojekte mit zusätzlichen Brandschutzvorschriften setzen ebenfalls immer häufiger auf Holz. Denn auch die Einteilung in mehrere Brandabschnitte bei größeren Gebäuden lässt sich im Holz realisieren. Das verhindert ein Ausbreiten des Feuers, gewährleistet bestmögliche Fluchtwege und einen guten Zugang für die Feuerwehr. Besonders die Rettungskräfte wissen die Vorzüge von Holz zu schätzen. Denn hat ein Gebäude tatsächlich Feuer gefangen, verhält sich Holz berechenbarer, als das bei Stahlbeton der Fall ist. Feuerwehrleute erkennen sofort, ob sie weiter zum Brandherd vordringen können oder ob ein Einsturz droht. Außerdem bilden Holzbauteile beim Verbrennen eine Verkohlungsschicht, die den Brandfortschritt verlangsamt. Das erschwert auch ein erneutes Entzünden.

Trotz aller vorgeschrieben Schutzmaßnahmen und auch der in Deutschland üblichen Versicherung des Gebäudes sollten Bauherren sich bei der Planung über die Möglichkeiten des zusätzlichen Brandschutzes frühzeitig informieren. „So bleibt das Restrisiko gering und unbegründete Vorbehalte trüben nicht das gute Gefühl“, sagt Björn Bardowicks.